Was pflanzliche und tierische Fette für unser Wohlbefinden leisten

Olivenbäume sind der Inbegriff uralter Kulturpflanzen. Tatsächlich gehören Pflanzen, aus denen sich Öle und fette gewinnen lassen, zum ältesten Kulturgut des Menschen. Pflanzenöle haben einen hohen ernährungsphysiologischen Wert, so dass es kaum wundert, dass etwa 80 Prozent der Weltproduktion der Ernährung dienen.
Wer auf die schlanke Linie achtet, sollte fett meiden. So haben wir es gelernt. Und wer die hohe Energiedichte von Fetten und Ölen nicht in die entsprechende Bewegung umsetzt, der habe am Ende mit den so genannten Fettpölsterchen zu kämpfen. Dennoch ist Fett, als wesentlicher Bestandteil der Gehirnsubstanz und der Zellwände sowie als Träger der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K, für das Funktionieren unseres Organismus unersetzlich. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, zirka 30 bis 35 Prozent der gesamten Energiezufuhr in Form von Fetten aufzunehmen. Dabei ist darauf zu achten, dass jeweils ein knappes Viertel aus gesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren sowie der Rest aus einfach ungesättigten Fettsäuren besteht.
Fett als Geschmacksverstärker Nummer Eins ist ebenfalls nicht zu übertreffen – man denke an das marmorierte Steak, die köstliche Sahnehaube auf dem Kuchen, die in ausgelassenem Speck gebratenen Kartoffeln oder den einfachen Blattsalat, der erst durch ein Dressing zum Genuss wird.
Warum sind sie nun so gesund und wertvoll?
Gerade Pflanzenöle leisten durch ihren hohen Gehalt an ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren einen wertvollen Beitrag zur gesunden Ernährung. Prinzipiell bestehen Öle und Fette aus verschiedenen Fettsäuren unterschiedlicher Struktur. Da die Zusammensetzung entscheidend für die Eigenschaft eines Fettes ist, werden Fette nach ihrem Gehalt an gesättigten, einfach ungesättigten Fettsäuren unterschieden. Im Vergleich u Pflanzenölen enthalten tierische Fette, die in Butter, Fleisch, Wurst und Milchprodukten vorkommen, überwiegend gesättigte Fettsäuren. Zu erkennen sind die gesättigten Fettsäuren daran, dass sie meistens in fester Form vorliegen und nur mit Hitze zum Schmelzen gebracht werden können. Aufgrund ihrer reichlichen Verfügbarkeit nehmen die meisten Menschen gut die Hälfte ihrer täglichen Fettmenge in Form gesättigter Fettsäuren zu sich, aus gesundheitlicher Sicht eindeutig zu viel.
Einfach ungesättigte Fettsäuren bezeichnet man auch als Omega-9-Fettsäuren. Ein wichtiger Vertreter ist die Ölsäure, die sich unter anderem in Oliven- und Rapsöl findet, aber auch in vielen tierischen Fetten vorkommt. Den einfach ungesättigten Fettsäuren sagt man nach, das HDL - Cholesterin zu erhöhen und das LDL - Cholesterin zu senken, beides ist gut für die Gesundheit.
Bei den mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind vor allem die Omega-6-Fettsäuren wichtig. Beide gehören zur Gruppe der essentiellen Fettsären, die der Körper nicht selbst herstellen kann und deshalb auf die Zufuhr von außen angewiesen ist. Sie kommen vor allem in Ölen aus Leinsamen, Raps, Walnüssen und Soja vor oder in fettreichen Kaltwasser – Meeresfischen wie Hering, Lachs, Makrele oder Tunfisch. Ernährungswissenschaftler empfehlen daher, mindestens zweimal in der Woche Seefisch zu essen. Öle sind auch aus der Kosmetik nicht wegzudenken. Sie können aus fast allen Pflanzenteilen gewonnen werden, zum Beispiel aus Kernen oder Samen, Fruchtfleisch, Schale oder Rinde, Stängeln, Blüten oder Blättern.
Als Basis hochwertiger Pflegeprodukte dienen vornehmlich kaltgepresste Öle wie Oliven– oder Sonnenblumenöl, Avocado-, Jojoba- oder Mandelöl. Hinzu kommen Wirkstoffe, die in sehr viel geringeren Mengen aus meist sehr kleinen Pflanzensamen gepresst werden wie beispielweise Ringelblumen-, Arnika- oder Nachtkerzenöl. Ätherische Öle werden aus Zitrusfrüchten, Blüten oder Kräutern mittels Wasserdampf destilliert.
Es gibt auch noch die aromatische Öle. Vor allem die Aromatherapie macht sich die starke Wirkung der Düfte auf unser Seelenleben zunutze. So können parfümierte Bäder oder duftende Körperöle, je nach Inhaltstoffen, die Stimmung heben oder beruhigen. Da Aromaöle ihre Wirkung vor allem über die Atemwege entfalten, werden Duftlampen immer beliebter. Es reichen schon wenige Tropfen der kostbaren Öle (vermischt mit Wasser) aus, um die Raumluft zu aromatisieren und so die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Doch Vorsicht: Einige Duftöle bergen, insbesondere bei Hautkontakt, das Risiko von Allergien.

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