Einfache Vorsichtsmaßnahmen für gutes Fleisch

Für den menschlichen Verzehr ungeeignete Fleischabfälle landen nicht im Tierfutter, sondern auf der Pizza. Verpacktes Fleisch mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum wird einfach neu verpackt und umdatiert. Aufgetautes Tiefkühlfleisch wird gewässert und dann als Frischfleisch deklariert. Angesichts solcher Meldungen dürfte vielen von uns der Appetit auf Fleisch gründlich vergangen sein. Wer dennoch nicht auf seinen Fleischgenuss verzichten möchte, sollte beim Einkaufen ein paar einfache Vorsichtsmaßnahmen beherzigen. Ich habe diese zu Ihrer Sicherheit zusammengestellt.
Vor dem Einkaufen Kaufen Sie nicht „irgendwo“, sondern mit Bedacht dort, wo Sie weitgehend sicher sein können, einwandfreie Ware zu bekommen.
Vom Biohof: Fleisch direkt vom Biohof bietet die größte Gewähr dafür, dass mit dem Fleisch über alle Verarbeitungsstufen hinweg alles in Ordnung ist. In Naturkostläden, Reformhäusern etc. finden Sie ebenfalls Bio-Fleischerzeugnisse. Sie erkennen diese an einem grün umrandeten Sechseck, das den Schriftzug „Bio nach EU-Öko-Verordnung“ umrahmt.
Der Metzger um die Ecke: Für die meisten ist Qualität Ehrensache, denn bei minderer Qualität bekommt er von seinen Kunden umgehend die „Abstimmung mit den Füßen“ zu spüren.
Die Fleischtheke im Supermarkt: Gut geführte Fleischabteilungen mit großer Auswahl kommen an das Niveau des Metzgerladens heran und sind ebenfalls empfehlenswert. Beim Discounter sollten Sie schon etwas genauer hinsehen: Wer ist der Hersteller? Wie lange ist das Fleisch haltbar? Sind die Inhaltsstoffe ausreichend deklariert? Ist die Verpackung unbeschädigt? Beim geringsten Zweifel: Verzichten Sie generell auf abgepacktes Fleisch!
Während des Einkaufens: Qualitätsbewusste Metzger geben Ihnen gern und fachkundig Auskunft über die Herkunft der Ware bzw. bei verarbeiteten Fleisch- und Wurstwaren über deren Rezeptur. Ob das Personal das verlässliche Hintergrundwissen besitzt, merken Sie, sobald Sie eine gezielte Frage stellen. Bekommen Sie nur eine verschwommene, wenig konkrete Antwort, sollten Sie vom Kauf absehen. Die Ware Bevorzugen Sie unbearbeitetes, frisches Fleisch, denn damit wird weniger manipuliert. Abweichungen in Farbe, Geruch oder Geschmack können bei Frischfleisch nicht durch Gewürze oder andere Zutaten überdeckt werden. Achten Sie bei verpackter Ware nicht nur auf das Haltbarkeitsdatum, sondern werfen Sie auch einen Blick auf den Inhalt. Fleisch sollte frei von grauen bzw. grünlichen Verfärbungen sein. Vor allem Supermärkte verwenden verbotenerweise Rotlicht, damit die Ware appetitlicher aussieht. Im Zweifelsfall: Nehmen Sie die Ware aus der Theke und betrachten Sie sie unter normaler Beleuchtung – oder kaufen Sie gleich woanders. Wenn Sie die verdächtigen Verfärbungen erst daheim feststellen, bringen Sie das Fleisch zurück. In hartnäckigen Fällen informieren Sie das Gesundheitsamt. Generell sollte Fleisch saftig glänzend und niemals schmierig aussehen. Auch wenn das Fleisch auf Fingerdruck stark nachgibt, weist das auf mangelnde Qualität und Frische hin. Rindfleisch ist dunkelrot, Schweinefleisch ist gleichmäßig rosafarben. Lammfleisch ist am besten, wenn es hellrot leuchtet, Wild darf niemals bräunlich aussehen, Puten- und anderes Geflügelfleisch niemals gräulich. Vorsicht auch bei fertig mariniertem (Grill-)Fleisch. Die Marinade überdeckt verfärbte Stellen von angegammeltem Fleisch und kann sogar den Geruch und Geschmack von überlagertem Fleisch kaschieren!
Worauf Sie zu Hause achten sollten: Bringen Sie niemals Fleisch auf den Tisch, dessen Verbrauchsdatum überschritten ist. Je größer die Oberfläche, desto leichter kann das Fleisch verderben. Geschnetzeltes oder Hackfleisch etwa sollten Sie nach Möglichkeit noch am Kauftag verzehren. Frische Schweine- und Kalbfleischstücke können Sie zwei bis drei, Rindfleischstücke vier Tage im Kühlschrank aufbewahren. Bei tiefgekühltem Fleisch nicht die Kühlkette unterbrechen! Aufgetautes Fleisch alsbald verzehren, nicht wieder einfrieren!
Der Imbiss zwischendurch: In Frikadellen, Würstchen, Geschnetzeltem, Döner und auf der Pizza lassen sich Schlachtabfälle und überlagertes Fleisch erfahrungsgemäß gut unters Volk bringen. Daher sollten Sie, wenn Sie ganz sichergehen wollen, auf deren Verzehr ganz oder weitgehend verzichten. Dasselbe gilt für Eintöpfe, Tortellini oder Maultaschen, deren Herkunft Sie nicht kennen. Unbedenklicher sind meist Produkte bekannter Hersteller, da diese ihren Ruf behalten möchten.

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