Jugendliche und Geld

Bereits 1992 hatten 30% der 14jährigen, 50% der 16jährigen und 90% der 19jährigen ein eigenes Konto. Der "Kids Verbraucher Analyse 2003" zufolge haben von den 6-19jährigen 83% ein Sparbuch, 15% ein Taschengeldkonto und 21% ein eigenes Girokonto.
Das durchschnittliche Sparbuchguthaben liegt nach dieser Studie bei 762 Euro. In der Gesamtbetrachtung liegt das Sparguthaben-Gesamtvolumen bei 8,6 Milliarden, die monatlichen Geldbezüge bei 9,81 Milliarden und die Sonderzuwendungen (Geburtstag, Weihnachten, etc.) bei rund 2 Milliarden Euro. In den letzten drei Jahren mag sich dies im Zweifel wohl eher gesteigert haben, und aktuelle Zahlen beziffern das Geldmittelpotential dieser Altersgruppe mit insgesamt 20,35 Milliarden Mark.
Zahlen zum Einkommen Jugendlicher können allerdings sehr unterschiedlich ausfallen: Der Schufa - Studie "Jugend und Geld 2005" zufolge beträgt das durchschnittliche "Jahreseinkommen" der 10- bis 17jährigen in Deutschland 893 Euro pro Jahr. Für die Gruppe der 13- bis 17jährigen waren es gemäß Institut für Jugendforschung (2005) dagegen monatlich 92,35 Euro, was einem Jahreseinkommen von 1108,02 Euro entsprechen würde, obwohl die befragte Gruppe um drei Jahrgänge kleiner ist. In beiden Fällen wurden Einnahmequellen wie Taschengeld, Geldgeschenke, Nebenjobs oder auch Gehalt bei Auszubildenden berücksichtigt. Den zu erst genannten Einkommen und Sparguthaben stehen aber auch Zahlen zur Verschuldung Jugendlicher bzw. junger Erwachsener gegenüber; ein Thema, das weitaus häufiger zur Sprache kommt: Laut Institut für Jugendforschung in München haben sechs Prozent der Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren durchschnittlich 370 Euro Schulden, 13 Prozent der 18- bis 20-Jährigen stehen bereits mit 1.430 Euro in der Kreide.Welche Studien man auch zu Rate zieht: Die Zahlen verdeutlichen in jedem Fall, warum Kinder und Jugendliche von Banken als Kunden angesprochen werden. Dies geschieht in unterschiedlichster Form, sei es durch Filmwerbung, Plakate, Broschüren, Print - oder interaktive Medien sowie verschiedene andere Aktionsformen. Die Angebotspalette reicht dabei von Sparkonten über Geldkarten bis hin zu speziellen Aktienfonds oder virtuellen Währungen für den Einkauf im Internet. Tatsächlich ist der Umgang mit Geld bereits für Kinder und Jugendliche etwas zutiefst Alltägliches, verändert sich allerdings mit der Erlangung der Volljährigkeit noch einmal grundlegend durch die Erlangung der vollen Geschäftsfähigkeit. Viele Entscheidungen - für eine Bank, eine Wohnung, einen Ratenkredit oder andere Vertragsbindungen - können schon gefallen sein, bevor man sich die zuvor notwendigen Fragen überhaupt stellt.

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