Jugendmedienschutz wird verschärft

Laut Informationen aus den Nachrichten vom 14.02.2007 soll es keine Killerspiele mehr für Kids geben.
Bund und Länder wollen Kinder und Jugendliche ab 2008 wirksamer von Computer-Killerspielen und anderen gewalthaltigen Medien fern halten. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und ihr nordrhein-westfälischer Kollege Armin Laschet stellten dazu in Berlin ein "Sofortprogramm" für eine deutliche Verschärfung des Jugendschutzes vor.
Der Verbotskatalog soll deutlich erweitet, auf extrem gewalthaltige Computerspiele, auch wenn sie nicht verherrlichen. Gewalt darf nicht belohnt werden in einem Computerspiel zum Beispiel, indem man den nächsten Level erreicht oder indem Leben gesammelt werden. Diese Spiele dürften nicht mehr im herkömmlichen Handel verkauft und auch nicht in der Werbung angepriesen werden. Wer dieses dennoch tut, macht sich in Zukunft strafbar. Mit bis zu 50.000 Euro Bußgeld müsse rechnen, wer Kunden unter 18 Jahren die dann verbotenen Medien verkaufe.
Die CDU – Ministerin sagte: Eine deutlichere Kennzeichnung auf den Spielen, ähnlich wie die Warnungen auf Zigarettenpackungen, solle eindeutig darauf hinweisen, für wen sie verboten oder gefährlich seien. Zudem sollten die Kassen in den Geschäften so umgerüstet werden, dass sie beim Verkauf eines der fraglichen Spiele ein Signal geben.
Das Sofortprogramm soll der Ministerin zufolge noch vor der Sommerpause vom Bundeskabinett gebilligt und bis zum Jahresende in Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden.
Nordrhein-Westfalens Familienminister Laschet, der unter den Ländern federführend für die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) zuständig ist, betonte, die Länder trügen die Vorschläge des Bundes in der groben Linie mit. Zum Sofortprogramm gehöre auch der Ausbau der USK. Wichtig sei zudem, die Jugendlichen im Umgang mit Computerspielen zu schulen. Bund und Länder sollten Eltern und Kindern mit Ratgebern zur Seite stehen. Eine generelle Verteufelung von Computerspielen ist nicht Absicht der Politiker.
Verbot für Erwachsene - Bayern im Alleingang
Der bayerische Innenminister Günther Beckstein kritisierte das Sofortprogramm als unzureichend. Er forderte Laschet und von der Leyen auf, sich an den Koalitionsvertrag zu halten und solche Spiele generell zu verbieten.
Bayern will am Freitag eine eigene Initiative gegen die so genannten Killerspiele im Bundesrat zur Debatte stellen. Dabei geht es um Verbote nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene. Im Gegensatz dazu stellte von der Leyen klar, ihr Sofortprogramm beschränke sich auf den Schutz von Jugendlichen. "Im Jugendschutz sind wir absolut einer Meinung und gehen den gleichen Weg."
Derzeit sind 44,7 Prozent aller Computerspiele ohne Altersbeschränkung. 3,9 Prozent der Spiele sind nur für Erwachsene zugelassen. Die Diskussion um Verbote oder Beschränkungen beim Verkauf von "Killerspielen" war 2006 nach Amokläufen von Jugendlichen ausgelöst worden, die unter dem Einfluss von Gewaltvideos standen. Da nur zehn Prozent der im Land angebotenen Videospiele auch in Deutschland hergestellt werden, setzt die Bundesregierung auch auf internationale Kooperation beim Jugendschutz in diesem Bereich. Dazu soll es bis Anfang 2008 eine europäische Fachkonferenz geben.

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