Die Erde so heiß wie seit Jahrhunderten nicht mehr

Aus einer Studie der amerikanischen Akademie der Wissenschaften geht hervor, das es auf der Erde seit 400 Jahren noch nie so heiß war wie heute. Die Temperatur stieg um mindestens 0,6 Grad an im 20. Jahrhundert. Die Temperaturen lägen höher als in den letzten 900 Jahren, dafür spräche vieles.Die 90er Jahre waren das wärmste Jahrzehnt. 1998 war das heißeste messbare Jahr in der Geschichte. Hauptursache für die globale Erwärmung seien "menschliche Aktivitäten" seit der industriellen Revolution. Vor der Industrialisierung hätten vor allem Vulkanausbrüche und Himmelskörper Klimaveränderungen verursacht.
Um das Jahr 1000 soll es in der nördlichen Hemisphäre relativ warm gewesen sein. Dagegen herrschte zwischen 1500 und 1850 eine "kleine Eiszeit". Die Klimaforscher könnten die Erdtemperatur vergangner Jahre bestimmen, indem sie Korallen, Baumringe, Gletscher oder Ablagerungen im Ozean untersuchen.
Für die kommenden Jahre sind die Klimaexperten pessimistisch: Bis zum Ende des Jahrhunderts steige die Temperatur um durchschnittlich 1,5 bis 3,5 Grad. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock hervor.
Millionen Menschen werden bedroht und die Folgen wären gravierend.Eine UN-Studie vom vergangenen Monat kam zu dem Schluss, dass ein Temperaturanstieg um drei Grad für 400 Millionen Menschen den Hungertod bedeuten könnte - als Folge von Wasserknappheit und unfruchtbarem Land.
Der Klimawandel hat dramatischere Folgen als bisher angenommen. Nach neusten Studien drohen großflächige Überschwemmungen durch das Abschmelzen des Polar - eises. In Deutschland könnten bis zu 14.000 Quadratkilometer unter Wasser stehen, auch Küstenstädte sind betroffen. Außerdem sind über die Hälfte aller Pflanzenarten in Europa vom Aussterben bedroht.
Nach einer Studie im Fachjournal "Science" rechnen US-Forscher mit einer Erhöhung der Temperatur auf der Erde um mindestens 2,22 Grad Celsius bis zum Jahr 2100, wenn die gegenwärtige Erwärmung anhält. Die Eisdecken in Grönland und in der Antarktis schmelzen nach den Untersuchungen schneller als bislang gedacht. Dies werde voraussichtlich zu einem Anstieg des Meeresspiegels von mindestens sechs Metern führen.
In Deutschland würde schon ein Anstieg des Meeres um einen Meter bedeuten, dass 14.000 Quadratkilometer Küste und Hinterland an Nord- und Ostsee überschwemmt werden. Das entspricht etwa vier Prozent der gesamten Landesfläche und einem Gebiet, in dem über drei Millionen Bundesbürger leben. Weltweit wären durch den höheren Meeresspiegel zahlreiche Küstenregionen und Städte bedroht. Der jüngste Sachstandsbericht der Vereinten Nationen geht bisher davon aus, dass der Wasserstand der Weltmeere in diesem Jahrhundert maximal 88 Zentimeter zulegen wird. Aufgrund der neuen Ergebnisse müssten diese Zahlen revidiert werden.
Ihre Erkenntnisse leiten die Wissenschaftler aus Beobachtungen über die Zwischeneiszeit vor 129.000 bis 116.000 Jahren ab. Die Forscher der Universität Arizona und des National Center for Atmospheric Research (NCAR) in Colorado zeigten, dass die arktischen Sommer im Jahr 2100 möglicherweise so warm sein werden wie vor fast 130.000 Jahren. Damals sei der Meeresspiegel sechs Meter höher gewesen als heute. "Diese Eisdecken sind zuvor geschmolzen und die Meeresspiegel gestiegen", sagt Bette Otto-Bliesner, Wissenschaftlerin am NCAR. "Die Wärme, die dafür nötig war, ist nicht viel größer als unter gegenwärtigen Bedingungen."
Neben der Überschwemmungsgefahr hat die Erderwärmung noch weitere Folgen für die Umwelt. Nach einer Untersuchung des Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle ist über die Hälfte aller Pflanzenarten in Europa durch den Klimawandel ernsthaft bedroht. Besonders die stark spezialisierte Gebirgsflora würde ernsthafte Schäden davon tragen. Betroffen seien neben den Alpen und Pyrenäen vor allem große Teile des Mittelmeerraumes und Osteuropas. Geringer seien hingegen die Verluste der Artenvielfalt in Skandinavien und im Bereich des Atlantiks.
Die Wissenschaftler hatten den Einfluss verschiedener Klimaprognosen auf 1350 europäische Pflanzenarten berechnet. Diese Modelle gehen von einem Anstieg der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre bis zum Doppelten der heutigen Werte und einer mittleren Temperatur aus, die im Jahr 2080 bis zu vier Grad über dem heutigen Wert liegen wird. Erste Ergebnisse des Forschungsprojekts ALARM wurden vor einiger Zeit auf der Uno-Konferenz zur biologischen Vielfalt im brasilianischen Curitiba vorgestellt.

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