Kinderlebensmittel, häufig zu süß und zu fett

Die Palette der Lebensmittel mit Spaßfaktor wird immer bunter. Bärchenwurst, Knusperflocken und Joghurt mit bunten Perlen sollen vor allem die Jüngsten zum Konsum animieren. Ernährungsexperten und Verbraucherschützern vergeht bei der angeblich gesunden Kost oft der Appetit. Mit Comics, Stickern, Sammelfiguren und auffälliger Verpackung locken die Hersteller ihre jungen Kunden. Kinderjoghurt, -quark, Brotaufstriche, fruchtsafthaltige Getränke und Frühstückscerealien bestimmen den Markt. Inzwischen gehören auch Tütensuppen, Nudelgerichte und Fischkonserven zum Sortiment der Kinderfänger. Den Eltern versprechen sie, dass Kinderlebensmittel gesund seien und weisen unter anderem auf die „Extraportion Calcium“ oder das „Plus für eine ausgewogene Ernährung“ hin. Den tatsächlichen Wert für die Ernährung der Kinder erfahren die Eltern aber meist nicht. Was in den Kinderlebensmitteln wirklich steckt, hat mit der Werbung nicht mehr viel gemeinsam. Ob Joghurts, Getränke, Wurst, Käse, Schokolade oder Hörnchen: Empfehlen kann die Verbraucherzentrale keines der Spezialprodukte. Besonders negativ fällt der hohe Zuckeranteil vieler Produkte auf. 100 Gramm Joghurt mit einrührbaren Schoko-Minis enthalten mehr als 18 Gramm Zucker, so viel wie sieben Stück Würfelzucker. Auch in vielen Kindermilchprodukten steckt reichlich Zucker. Frühstückscerealien können sogar bis zu 50 Prozent Zucker enthalten.
Viele Kinderlebensmittel sind zudem sehr fetthaltig. 13 Gramm Fett etwa im Fertigdessert tragen nicht zu einer ausgesprochen kindgerechten Ernährung bei. Da schneidet der mit Vollmilch selbst gemachte Pudding ernährungsphysiologisch viel besser ab. Auch Süßigkeiten wie zum Beispiel Schokolade können dazu beitragen, die Fettzufuhr zusätzlich zu erhöhen.
Mit Farb- und Aromastoffen (Zusatzstoffe) geizen die Hersteller ebenfalls selten. Die Anreicherung mit Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt ohne erkennbares Prinzip. Oftmals übersteigen sie das Vielfache der empfohlenen Tageszufuhr für Kinder.
Die Kinderlebensmittel sind oftmals teurer als ihre normalen Varianten. Aufwändige Verpackung z. B. Minipacks, beworben als „kindgerechte Einzelportionen“, sind unnötig und verführen Kinder zu einem Weg-Werf-Verhalten. Tipps
Kinder brauchen keine speziellen Lebensmittel. Den größten Nutzen davon haben die Hersteller, wenn die Kasse klingelt.
Fehlt der exakte Zuckergehalt auf dem Etikett, hilft ein Blick auf die Zutatenliste. Denn die beginnt immer mit dem Hauptbestandteil des Produkts. Wenn die Schokocreme „36 Prozent Haselnüsse“ enthält, die Zutatenliste aber mit „Zucker“ beginnt, liegt dessen Anteil darüber.
Stehen Sie den Versprechungen der Werbebranche kritisch gegenüber, etwa der Mär mit der „gesunden Extraportion Calcium“. Den Calciumbedarf kann man zwar mit Kinderschokolade genauso wie mit einem Viertel Liter Frischmilch decken. Die Schokolade liefert aber mehr als dreimal soviel Fett.
Achten Sie auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung Ihrer Kinder.
Sehr süße oder fettreiche Speisen sind generell nicht empfehlenswert.

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