Was sind Halluzinogene

Es gibt Halluzinogene die synthetisch hergestellt werden, die aber auch in der Natur vorkommen. Die natürlichen Halluzinogene sind zum Beispiel in bestimmten Pflanzen (Pilze, Nachtschattengewächse, Kakteen) zu finden. Halluzinogen wirken aber auch laut Hinweisen Tiere, und zwar Kröten die Sekrete absondern. Die synthetisch hergestellten Substanzen (LSD, Meskalin) stammen in der Regel auch aus Pflanzen in denen sie aber nicht in reiner Form vorkommen. Eine eigene Klasse von Rauschmitteln bilden auch Opiate (Opium, Morphium, Heroin), sie können auch halluzinogene Wirkung haben. Diese sind im Gegensatz zu Halluzinogenen extrem suchterzeugend.
Übersetzt bedeutet der lateinische Begriff "hallucinato" in etwa "gedankenloses Reden". Als Halluzinogene werden solche Substanzen bezeichnet, die verschiedene Arten von Trugwahrnehmungen (Halluzinationen), Visionen und Wahrnehmungsveränderungen hervorrufen. Seit langer Zeit werden von Naturvölkern einige pflanzliche Halluzinogene verwendet. In diesen Gesellschaften gelten sie jedoch nicht als Rauschmittel, sondern als sakrale oder visionäre Substanzen und werden für religiöse Rituale oder medizinische Zwecke verwendet. Schamanen oder Priestern ist in der Regel der Gebrauch nur erlaubt und der Missbrauch wird häufig hart bestraft. Wissenschaftler verwenden für die halluzinogenen Substanzen, die in Ritualen oder Heilprozessen verwendet werden den Begriff "Entheogene". Das Wort stammt aus dem Altgriechischen und heißt übersetzt: "mit Gott bewirken".
Halluzinationen sind Sinnestäuschungen und werden nach den jeweils betroffenen Sinnesorganen unterteilt. Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen akustischen, visuellen, den Geruchssinn, den Tastsinn und die Körperbewegung betreffenden Halluzinationen. Halluzinationen können krankhafte Wahnvorstellungen sein, die zum Beispiel bei Schizophrenie auftreten. Halluzinogene Drogen können ähnliche Wahrnehmungsveränderungen hervorrufen.
Halluzinogene erzielen zwei Arten von Wirkungen. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass neben psychischen Effekten neurobiologische Wirkungen auftreten. Die psychischen Effekte von Halluzinogenen lassen sich nur beim Menschen beobachten. Erkenntnisse darüber beruhen häufig auf Selbstversuchen von Wissenschaftlern, Erzählungen von Testpersonen und Konsumenten oder auf Berichten von Naturvölkern. Der Begriff Halluzination greift hier eigentlich zu kurz, denn vor allem der Volksmund setzt dies mit einer phantasierten Wahrnehmung gleich. Farben hören und Musik bestimmter Bilder und Muster hervorrufen kann unter Einfluss von Halluzinogenen beispielsweise sein. In der Regel handelt es sich um eine Vorstellung ohne direkte Wahrnehmung.
Die neurobiologischen Erkenntnisse über Halluzinogene sind bisher noch bruchstückhaft. Trotzdem haben sie verblüffende Einsichten zutage gefördert, denn Halluzinogene wirken auf das Zentralnervensystem (ZNS). Dort sind hauptsächlich Nervenzellen (Neuronen) und Synapsen betroffen.
Die Nervenzellen im menschlichen Gehirn sind durch die Synapsen untereinander verknüpft. Die Informationsübertragung erfolgt vor allem auf biochemischem Weg durch Übertragungssubstanzen, die so genannten Neurotransmitter. Diese wandern durch die Synapsen von einer Nervenzelle zur anderen und docken dort an die Rezeptoren an. Die Rezeptoren sind die Empfangs- bzw. Aufnahmeeinrichtung für bestimmte Reize. Die Neurotransmitter passen dort wie ein Schlüssel ins Schloss. Im Zusammenhang mit Drogen haben Wissenschaftler Cannabinoid-Rezeptoren und Opiat-Rezeptoren an den Nervenzellen nachgewiesen. Ohne diese würden Halluzinogene nahezu keinen Einfluss haben. Haben die Halluzinogene erst einmal angedockt, verstärken, behindern oder verändern sie die Funktion der Nervenzellen. Bisher ungeklärt ist, warum Opiat-Rezeptoren und Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn vorhanden sind.
Weil halluzinogene Drogen psychoaktive Substanzen sind, wirken sie bei jedem Menschen unterschiedlich. Bei Menschen mit einer entsprechenden Veranlagung können Halluzinogene psychische Störungen bewirken oder verstärken. Von entscheidender Bedeutung ist auch das Umfeld in dem sie konsumiert werden, weil die Wirkungen unter anderem Wahrnehmungen verstärken und verändern. Verbessert erklärt heißt das: In der Regel ist mit einem so genannten "Horror-Trip" zu rechnen, in einer unangenehmen Umgebung und mit negativen Gefühlen. Umgekehrt gibt es Berichte, dass durch die Anwendung von halluzinogenen Drogen bei einem positiven Umfeld unglaubliche Selbsterkenntnisse gewinnen könne.
Grof hat festgestellt, dass es eine Vielzahl von spirituellen Techniken gibt, die zu ähnlichen Zuständen führen, wie sie durch Drogen erreicht werden können (Atemtechniken, Meditation, Extase in Tanz und Musik). Diese Erkenntnis ist ein Beweis, dass das menschliche Hirn die Fähigkeit besitzt, mit körpereigenen Drogen die Effekte der halluzinogenen Drogen zu erzeugen. Durch die weltweite restriktive Gesetzgebung musste Grof Mitte der 70er Jahre seine Forschung abbrechen. Es gibt Vermutungen, dass sogenannte Nahtodeserfahrungen (zum Beispiel Tunnelfahrten ins Licht) durch die Ausschüttung körpereigener Drogen erzeugt werden.

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