Fette und Cholesterin

Olivenöl enthält eine Substanz, die in ihrer Wirkung dem Schmerzmittel Ibuprofen ähnlich ist. Auch andere gesundheitsfördernde Wirkungen des Pflanzensaftes lassen sich möglicherweise durch die Substanz erklären.
Oleocanthal heißt der Stoff, den US-amerikanische Wissenschaftler näher unter die Lupe nahmen. In höheren Konzentrationen kommt die Substanz nur in frisch gepresstem, hochwertigem Olivenöl vor. Wie die altbekannten und bewährten Schmerzmittel Acetylsalicylsäure und Ibuprofen blockiert Oleocanthal Enzyme, die eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Schmerzen spielen, wie Paul A. S. Breslin vom Monell Chemical Senses Center in Philadelphia und Kollegen in Fachjournal Nature berichten. Oleocanthal in frisch gepresstem, hochwertigen Olivenöl und aufgelöstes Ibuprofen rufen zudem beide ein stark stechendes Gefühl im Rachen hervor. Nach Ansicht von Breslin und seinem Team ist auch dies ein Hinweis auf eine gemeinsame pharmalogische Wirkung. Den Berechnungen der Forscher zufolge ist eine täglich Dosis von 50 Gramm frischem Olivenöl gleichzusetzen mit ungefähr 10 Prozent der empfohlen Ibuprofen-Dosis zur Schmerzlinderung bei Erwachsenen. Der langfristige Verzehr von frischem Olivenöl könnte daher Gesundheitsvorteile mit sich bringen, die denen von Ibuprofen ähneln. Hier liegt auch eine mögliche Erklärung für den bekannten gesundheitlichen Nutzen einer olivenhaltigen mediterranen Ernährung.

Gute Fette - schlechte Fette
Fett ist nicht gleich Fett: Bestimmte Fette sind wichtig für ein gesundes Herz. Mit den richtigen Fetten bleiben die Gefäße "jung" und ohne Ablagerungen. Schlechte Fette dagegen fördern die Häufigkeit von Herzinfarkten und Schlaganfallen sowie Rheuma und Arthritis. Das sollten Sie bei Ihrer Ernährung berücksichtigen.
Ob ein Fett "gut" oder "schlecht" ist, liegt in seiner Eigenschaft, sich in den Gefäßen abzulagern oder nicht. Reichert es sich an den Gefäßwänden an, verengen sich die Gefäße. Die Durchblutung ist gestört, Ärzte sprechen von Arteriosklerose. Die kann schlimme Folgen haben.
Vitamin A, D, E und K müssen von Fetten transportiert werden
Ein Gutes haben jedoch alle Fette gemeinsam: Sie transportieren fettlösliche Vitamine im Körper. Die Vitamine A, D, E und K können nur dann aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen, wenn mit der Nahrung auch gleichzeitig Fette aufgenommen wurden. Nicht umsonst wird Salat fast immer mit Öl verfeinert - es ist nicht nur schmackhaft, sondern eben auch sehr gesund.
HDL und LDL - das gute und das böse Cholesterin
Der erhöhte Cholesterinspiegel allein ist nicht aussagekräftig. Wichtig ist, ob das Cholesterin an HDL oder LDL gebunden ist. Das HDL ist nützlich, da es das Cholesterin aus den Körperzellen abtransportiert und in die Leber befördert, wo es dann über die Galle ausgeschieden wird. Das High Density Lipoprotein wird auch als "gutes Cholesterin" bezeichnet. Das an LDL gebundene oder auch das "böse Cholesterin" fördert genau so wie die Triglyceride die Arteriosklerose und die Verfettung der Körperzellen.

Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse
Zuletzt ein paar einfache Regeln für die gesunde Ernährung: 30% Fett, 15% Eiweiß und 55% Kohlenhydrate sollte die tägliche Nahrung enthalten. Zudem sollten Sie nur so viel essen wie wirklich nötig, Übergewicht muss unbedingt vermieden werden. Tierische Nahrungsmittel enthalten das meiste Cholesterin. Greifen Sie also auf pflanzliche Produkte zurück. Obst und Gemüse sind immer gut. Achten Sie bei Pasta darauf, dass Sie auch mal Nudeln ohne Eier verwenden. Sojabohneneiweiß und Haferkleie senken ebenfalls das Cholesterin. Gesund sind außerdem Nahrungsmittel, in denen pflanzliche Öle enthalten sind. Kochen Sie mit Olivenöl oder Sonnenblumenöl, Ihre Gefäße werden es Ihnen danken.

In den Industrieländern ist der Fettkonsum in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Mit dem Erscheinen der Margarine auf dem Markt wurde vor allem der Anteil an Omega-6-Fettsäuren erhöht. Während das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 in der Nahrung unserer Vorfahren noch bei 4:1 lag, beträgt es heute in Europa und den USA bis zu 20:1.
Fettsäuren sind ein wichtiger Bestandteil unseres Körper. Sie dienen zum einen als Energiespeicher und zum anderen sind sie Bausteine der Zellmembranen. Es gibt gesättigte und ungesättigte Fettsäuren. Als ungesättigt wird eine Verbindung bezeichnet, wenn sie eine oder mehrere Doppelbindungen im Molekül aufweist. Diese Doppelbindungen zwischen zwei Atomen können mit anderen Atomen oder Molekülen reagieren. Besonders aggressive Verbindungen wie zum Beispiel die so genannten freien Radikale spalten die Doppelbindungen in ungesättigten Fettsäuren schnell auf und werden auf diese Weise "gefangen".
Essentielle Fettsäuren müssen mit der Nahrung aufgenommen werden
Von besonderer Bedeutung sind die Omega-3- und die Omega-6-Fettsäuren. Beide sind essentiell, das heißt, sie können vom Körper nicht selbst gebildet werden. Zu den Omega-6 Fettsäuren gehören die Linolsäure und die Arachidonsäure. Aus Linolsäure kann Arachidonsäure gebildet werden, aber nur dann, wenn genügend Linolsäure vorhanden ist. Die wichtigsten Omega-3-Fettsäuren sind die alpha-Linolensäure, die Eicosapentaensäure (EPA) und die Docohexaensäure (DHA).
Omega-6 und Omega-3 konkurrieren im Körper um die gleichen Stoffwechselwege. Ist Omega-6 im Überschuss, kann die Umwandlung von alpha - Linolensäure in EPA und DHA nicht erfolgen. Diese beiden Fettsäuren schützen die Gefäße vor gefährlichen Ablagerungen.
Der Richtwert beträgt 5:1
Deshalb ist es unbedingt notwendig, dass das Verhältnis von Linolsäure zu alpha - Linolensäure bei der Ernährung ausgewogen ist. Wissenschaftliche Studien konnten zeigen, dass ein Zusammenhang zwischen der Zufuhr von alpha - Linolensäure und der Häufigkeit des plötzlichen Herztods besteht. In einer weiteren Untersuchung wurde bei Patienten nach einem Herzinfarkt eine deutliche Senkung der Reinfarktrate erreicht - in dieser Studie lag das Verhältnis von Linolsäure zu alpha - Linolensäure bei etwa 4:1. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt ein Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 von 5:1. Stimmt man seine Ernährung darauf ab, ist die Fettsäurenzufuhr optimal und man kann präventiv das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.

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