Wann wird Cholesterin im Blut zum Risiko?

Hohe Cholesterinwerte im Blut können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vergrößern. Doch was ist "zu hoch" und was ist "normal"? Inzwischen sind sich die Fachleute einig, dass es einen Normalwert für die Bewertung der Gefahr nicht gibt. Denn neben dem Cholesterin im Blut gibt es eine Reihe weiterer Risikofaktoren wie Übergewicht, Zigaretten rauchen, Bewegungsmangel, Stress, Diabetes mellitus. Es gilt die Regel: Je mehr Risikofaktoren, desto größer die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung.
Warum steigt der Cholesterinspiegel? Zum einen kann die Ursache erblich bedingt sein, zum anderen kann der Cholesterinspiegel im Blut als Folge einer anderen Krankheit erhöht sein. In den meisten Fällen ist der Hauptübeltäter eine falsche Ernährung: Zu viel Fett und Cholesterin in der Nahrung lassen den Cholesterinspiegel steigen.

Wie ernährt man sich cholesterinbewusst?
Wenn der Arzt zur Senkung des hohen Cholesterinspiegels eine Ernährungsumstellung verschrieben hat, dann heißt das:
Abnehmen! Wenn es gelingt, das Körpergewicht wieder zu normalisieren, sinkt meistens auch der Gehalt an schädlichem Cholesterin im Blut.
Weniger Fleisch, Wurst und Milchprodukte! Mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukte! Auf Eigelb und andere cholesterinreiche Lebensmittel wie Innereien, Butter und Schalentiere verzichten! Eiweiß ist cholesterinfrei und kann daher ohne Bedenken zum Backen und Kochen verwendet werden.
Zum Thema Fettstoffwechselstörungen gibt es unzählige "Diät-Tipps". Oft werden dabei einzelne Lebensmittel als Cholesterinbomben abgestempelt. Statt Schweinefleisch wird nur noch Kalb- und Geflügelfleisch gegessen. Leider ist die Cholesterineinsparung damit meist gleich Null. Doch wie kann man gegensteuern? Bewegung, vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung, weniger Fleisch.

Cholesterin ist eine lebensnotwendige, fettähnliche Substanz, die im Körper von Menschen und Tieren vorkommt. Es dient als Baustoff für Körperzellen, ist notwendig für die Bereitstellung verschiedener Hormone und Ausgangssubstanz für die Bildung von Gallensäuren in der Leber, welche für die Fettverdauung sehr wichtig sind. Da Cholesterin in ausreichender Menge vom Körper hergestellt wird, ist eine zusätzliche Aufnahme durch Lebensmittel nicht nötig. Da aber viele Lebensmittel cholesterinhaltig sind, kann es bei Veranlagung, oder durch übermäßigen Verzehr entsprechender Lebensmittel zum Anstieg des Cholesterinspiegels im Blut kommen. Erhöht ist der Cholesterinspiegel bei Werten über 190 Milligramm/dl Blut. Beim Untersuchungsergebnis wird der Wert in zwei Untergruppen eingeteilt: den LDL-Wert für das so genannte "schlechte" und den HDL-Wert für das so genannte "gute" Cholesterin.
Das so genannte LDL bringt Cholesterin zu Organen und Zellen des Körpers und fördert so die Arteriosklerose, deshalb wird es "schlechtes Cholesterin" genannt. Das LDL -Cholesterin sollte 115 Milligramm/dl Blut nicht überschreiten.Das HDL -Cholesterin dagegen sorgt dafür, dass Cholesterin zur Leber transportiert, und von dort ausgeschieden wird, deshalb wird es auch als "gutes Cholesterin" bezeichnet. Beim HDL -Wert gilt: Je höher, desto besser. Mindestens 35 bis 40 Milligramm/dl Blut sollten aus HDL -Cholesterin bestehen. Ein hoher HDL -Spiegel mindert zudem das Risiko einer Arteriosklerose.
Gesättigte- und Trans-Fettsäuren, beispielsweise in Fertiggerichten, Blätterteig, Eiern, Fleisch, Wurst oder Butter erhöhen den Blutfettspiegel. Mehrfach- und einfach ungesättigte Fettsäuren aus Pflanzenölen und guter Margarine tragen zur Senkung des Cholesterinspiegels bei. Folgende Verhaltensregeln helfen, den Cholesterinspiegel zu senken:

Meiden Sie besonders cholesterinreiche Lebensmittel wie Eigelb, Speisen, die mit vielen Eiern hergestellt werden, und Innereien.
Es ist günstig, wenn weniger tierische Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen. Fast alle tierischen Lebensmittel, wie Fleisch, Wurst, Geflügel, Wild, fettreiche Milch und Milchprodukte, Butter und Käse enthalten besonders viel Cholesterin.
Essen Sie ausreichend vitaminreiche Lebensmittel, diese haben einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel. Eine abwechslungsreiche Kost, die viel Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Salat, Kartoffeln, fettarme Milch und Milchprodukte sowie hochwertige pflanzliche Fette und wenig Fleisch und Wurst enthält, hilft Ihnen den erhöhten Cholesterinspiegel in den Griff zu bekommen.
Regelmäßige Bewegung und eine Reduzierung vorhandenen Übergewichts sind hilfreiche Mittel, zur Senkung des Cholesterinspiegels im Blut.
Ist Margarine wirklich gesünder?
Der Streit, ob Butter oder Margarine gesünder ist, geht nun schon ins dritte Jahrzehnt. Zunächst war man gegen Butter, weil sie Herzerkrankungen fördere. Vor allem dem Cholesterin und den gesättigten Fettsäuren wurde eine schädliche Wirkung nachgesagt. Doch ist Margarine so viel besser? - Nicht alle Sorten, sagen Experten.
Margarine galt als gesünder, weil sie jede Menge mehrfach ungesättigter Fettsäuren enthält, die den Cholesterinspiegel niedrig halten und vor Arterienverkalkung schützen sollen. Heute weiß man, dass Margarine keineswegs immer gesund ist. In manchen Sorten stecken so genannte Trans -Fettsäuren. Die sind schädlicher als die gesättigten Fettsäuren der Butter.
Trans - Fettsäuren erhöhen das Cholesterin
Trans - Fettsäuren entstehen im Verfestigungsprozess von Margarine. Damit beispielsweise Sonnenblumen-Margarine nicht vom Brot fließt, muss ein Teil des Pflanzenöls gehärtet und mit flüssigem Öl gemischt werden. Dabei verwandeln sich ungesättigte Fettsäuren zunächst in Trans - Fettsäuren. Wenn man das Öl ganz durchhärtet, bleiben nur noch gesättigte Fettsäuren übrig. Und das wollte der Verbraucher ja eigentlich nicht.Trans -Fettsäuren erhöhen das "böse" LDL - Cholesterin, das als Risikofaktor für Arterienverkalkung gilt. Gleichzeitig senken sie das "gute" HDL - Cholesterin. HDL kann Ablagerungen, die bereits in den Adern gespeichert sind, aufnehmen und in die Leber transportieren. Dort werden sie dann abgebaut.Wer zu viele Trans - Fettsäuren isst, nimmt zu wenig von den lebensnotwendigen ungesättigten Fettsäuren zu sich. Generell gilt natürlich, so wenig wie möglich Fett pro Tag zu sich zu nehmen, mehr als drei bis vier Gramm Trans - Fettsäuren sollten am Tag nicht verzehrt werden.
In Pflanzenölen, Reform- und Diätmargarine sind kaum Trans - Fettsäuren zu erwarten
Zum Braten eignen sich Rapsöl und Olivenöl. Für Salate sind kaltgepresste Pflanzenöle ideal.

Tipps für eine cholesterinarme Ernährung:
Auch Menschen ohne hohe Cholesterinwerte können mit cholesterinarmer Ernährung einiges zum Schutz ihrer Gefäße und Organe tun. Eskimos machen's richtig: Sie essen viel Fisch und leiden dadurch kaum unter Herzproblemen.
Es gibt Hinweise darauf, dass unverarbeiteter Stress den Cholesterinspiegel hebt. Für Stress-Geplagte lohnt sich also eine Ernährungsweise, die möglichst wenig Cholesterin enthält. Cholesterin ist zwar eine wichtige Grundsubstanz für den Aufbau der Körperzellen, es wird jedoch ausreichend im Körper gebildet und muss nicht durch die Nahrung aufgenommen werden.
Low Density Lipoprotein (LDL) heißt die schädliche Form des Cholesterins. Der Name bezeichnet die Eiweißgruppe mit der geringsten Dichte.LDL lagert sich an den Gefäßwänden ab, bildet dadurch sogenannte Plaques und führt somit zur "Verkalkung". Ist diese Verkalkung stark ausgeprägt, kann es zu Bluthochdruck oder den gefürchteten Angina Pectoris-Attacken führen.
Die zweite Art des Cholesterins wird aufgrund ihrer hohen Dichte und ihres Gewichtes High Density Lipoprotein, also HDL, genannt. Bekannt ist es auch als das "gute Cholesterin". Zahlreiche Studien bestätigen, dass HDL gesund für das Herz ist.
Bei den Eskimos abgeschaut...
Besonders Fisch aus kalten Gewässern enthält viele Substanzen, die das gesunde HDL im Blut erhöhen. HDL hilft die schädlichen Gefäßablagerungen zu verhindern. Eskimos essen reichlich Fisch, was Wissenschaftlern zufolge vor Herzinfarkten schützt: Tatsächlich erkrankt nur etwa ein Prozent der Eskimo-Bevölkerung am Herzen.

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