Informationen über unsere Schilddrüse

Neben unserem Stoffwechsel beeinflusst das nur walnussgroße Organ auch unser Wohlbefinden.
Etwa jeder dritte Deutsche zwischen 18 und 85 Jahren hat Probleme mit der Schilddrüse. Die meisten wissen jedoch gar nicht, dass ihre Schilddrüse sich allmählich vergrößert, dass sie zu wenig oder zu viel Hormone produziert, und welche Folgen das haben kann.
Das Risiko für Schilddrüsenstörungen wächst in der zweiten Lebenshälfte. Frauen sind von Erkrankungen der Schilddrüse etwa fünfmal so häufig betroffen wie Männer. Das liegt vor allem daran, dass sie in ihrem Leben durch Monatszyklus, Schwangerschaft und Wechseljahre mehr hormonellen Schwankungen ausgesetzt sind als Männer.
Die Schilddrüse besteht aus zwei miteinander verbundenen Gewebelappen, die sich kurz unterhalb des Kehlkopfes an die Luftröhre schmiegen. Normalerweise ist sie durch die Halsmuskeln verdeckt und lässt sich allenfalls beim Schlucken ertasten, weil sie sich dann nach oben schiebt. Das etwa wallnussgroße, schmetterlingsförmige Organ stellt aus Eiweiß und Jod die lebenswichtigen Hormone her. Sie steuern den Stoffwechsel, den Kreislauf und das Wachstum, beeinflussen aber auch das psychische Wohlbefinden.

Schilddrüsenhormone sind dafür zuständig, aus der Nahrung Energie zu gewinnen, sie bestimmen den Grundumsatz des Körpers. Bei einer Störung oder Erkrankung der Schilddrüse gerät der Organismus aus dem Takt: Werden zuwenig Schilddrüsenhormone produziert, verlangsamen sich die Körperfunktionen, sind es dagegen zu viele, läuft der Körper auf Hochtouren.

Wie könnt Ihr nun die Symptome richtig erkennen?
Der einfachste Weg, die Größe und Beschaffenheit der Schilddüse zu überprüfen, ist in der Regel eine Tastuntersuchung durch den Hausarzt beispielweise im Rahmen eines Gesundheits – Checks. Falls der Arzt dabei einen Kropf oder Knoten feststellt, kann eine Ultraschall – Untersuchung das Ausmaß der Veränderungen klären.
Hinweise auf eine Störung oder Erkrankung der Schilddrüse geben auch typische Symptome, die sind:
Eine Überfunktion äußert sich in Beschwerden wie Unruhe und Reizbarkeit, gestörtem Schlaf, Gewichtsabnahme, Schwitzen und Haarausfall.
Eine Unterfunktion macht sich dagegen durch Trägheit, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, ständige Müdigkeit und Frieren sowie schlechte Stimmung bemerkbar. Entgegen der viel verbreiteten Annahme ist eine Gewichtszunahme aber nur sehr selten durch einen Mangel an Schilddrüsenhormonen bedingt.
Weitere Hinweise kann eine Bestimmung der Hormonwerte im Blut geben, zuerst die des von der Hirnanhangdrüse produzierten Thyreoidea - Stimulierendes - Hormon (TSH). Dieser Hormonwert verändert sich bereits dann, wenn die Schilddrüse-Hormone noch im normalen Bereich liegen. Ist das TSH zu niedrig, weist dies auf eine Überfunktion der Schilddrüse hin, ist es zu hoch, ist eine Unterfunktion wahrscheinlich.

Wie könnt Ihr nun Jodmangel vermeiden?
Um die Bildung eines Kropfs zu vermeiden, sollten Sie ausreichend Jod zu sich nehmen. Die Schilddrüse eines Erwachsenen benötigt täglich etwa 180 bis 200 Mikrogramm. Für schwangere und stillende Frauen wird die Aufnahme von täglich 230 bis maximal 260 Mikrogramm Jod empfohlen. Um diesen Bedarf zu decken, ist es in der Regel empfehlenswert, zusätzlich Jodtabletten einzunehmen. Da Deutschland als Jodmangelgebiet gilt, ist die Jodzufuhr allein durch die Nahrung hierzulande nicht ausreichend.
Wer jedoch grundsätzlich jodhaltiges Speisesalz verwendet, viel Milchprodukte sowie regelmäßig Fisch oder Meeresfrüchte auf den Tisch bringt, sorgt für eine ausreichende Jodaufnahme. Schwangere können nach Rücksprache mit ihrem Frauenarzt ihren zusätzlichen Jodbedarf mit Tabletten sicherstellen. Auch Menschen, die ihren Kochsalzkonsum reduzieren wollen oder müssen, wie beispielweise Bluthochdruckpatienten, sollten mit ihrem Arzt besprechen, ob sie Jodtabletten benötigen.

Extra Tipp: Ab 45 Jahren sollte jeder seine Schilddrüse regelmäßig im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung vom Hausarzt untersuchen lassen.

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