Frühjahrsmüdigkeit ist keine Einbildung

Wie jedes Jahr gähnt sich halb Deutschland durch den Frühling, fühlt sich schlaff, lustlos und klassisch frühjahrsmüde. Zugegeben, auch mir geht es mitunter so. Wissenschaftlich ist belegt, dass der Saisonwechsel den Organismus so richtig anstrengt. Alle Organe beschleunigen ihre Zellteilung, Gehirn und Schilddrüse arbeiten in Sachen Hormonbildung auf Hochtouren, kein Wunder also, wenn man dann irgendwann erschöpft ist
Programmieren Sie deshalb Ihren Biorhythmus auf die neue Jahreszeit, mit einem 10-Punkte-Programm, das sie eine Woche lang konsequent täglich durchziehen sollten. Und das sind die einzelnen Punkte:
1. Bürstenmassagen: Rubbeln die Winterpatina von der Haut, regen die Durchblutung an, aktivieren Hautregeneration und Kreislauf.
2. Wechselduschen und Saunagänge: Ideale Wachmacher durch den Kalt-Warm-Effekt. Beides trainiert die schlappen Blutgefässe, fördert den Sauerstoff- und Nährstofftransport in alle Gewebe.
3. Farbtherapie leicht: Wintergraue Kleidung mit sonnigen Farben: Orange, Rot, Gelb, aufmischen. Wohnung und Büro mit bunten Frühlingsblumen aufpeppen. Positive Farberlebnisse stimulieren im Gehirn das so genannte Limbische System, das unsere Stimmungslage regelt.
4. Sauerstoff tanken: Spazieren gehen (15 Minuten täglich reicht schon), radeln oder joggen – oder wenigstens am geöffneten Fenster 5 Minuten tief durchatmen. Im Frühling steigert der Organismus die Zellteilung und braucht dazu die Extraportion Sauerstoff.
5 Sonnenstrahlen oder Solarium: Erhellen über Signale an das Limbische System das Gemüt. Stabilisieren das Immunsystem durch Vitamin-D-Bildung.
6. Stressphasen unterbrechen: Die Stresshormone Adrenalin und Cortison drosseln die Zellerneuerung. Deshalb Pausen mit 10 Minuten Joga, autogenem Training oder Stretching einlegen.
7. Genügend Schlaf: Zwischen 7 und 9 Stunden sollten es sein, um den Biorhythmus auf Frühling einzustellen. Wichtig: ein regelmäßiger Schlafrhythmus.
8. Flüssigkeit und „Fitamine“: Zwei bis drei Liter Tee oder Mineralwasser und frisches Obst und Rohkost puschen den Organismus und killen gleichzeitig Winterpfunde.
9. Glückshormone produzieren: Reichlich Endorphine werden beim Sex, einem Flirt, aber auch beim Lachen ausgeschüttet.
10. Spontanurlaub in der Sonne: ein Last-Minute-Trip als Kontrast-Programm zur Frühjahrsmüdigkeit. Punkt 1 bis 9 lassen sich im Urlaub mit Leichtigkeit realisieren.
Wenn alle Wachmacher-Tipps nicht wirken, kann sich hinter der Müdigkeit eine ernsthafte Erkrankung verbergen, das so genannte Chronique Fatigue Syndrom (CFS). In Deutschland leiden etwa 300.000 Menschen unter dieser rätselhaften Krankheit.
Anzeichen für diese Erkrankung: Wenn Müdigkeit, geistige, seelische und körperliche Erschöpfung länger als sechs Monate andauern. Begleitet wird CFS häufig von Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Halsschmerzen, Fieber, Depression, Herzbeschwerden und Infektionsanfälligkeit.
Rat finden Sie auch bei Selbsthilfegruppen
Da diese Symptome aber zu vielen Krankheitsbildern passen, irren Patienten oft jahrelang von Arzt zu Arzt, bis CFS diagnostiziert wird. In Deutschland ist das Krankheitsbild CFS unter Ärzten wenig bekannt. Selbsthilfegruppen können seriöse Anlaufstellen sein. Neben Verständnis und Erfahrungsaustausch bieten sie oft gute medizinische Fachinformationen an, die dem Hausarzt wichtige Hinweise zum Krankheitsbild liefern.

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